Basilika St. Kastor
Baubeginn der Kastorkirche in Koblenz war 817, sie wurde 836 im Beisein Ludwig des Frommen konsekriert. Hier wurden 842 die Bestimmungen über die fränkische Reichsteilung ausgehandelt, die dann in den Vertrag von Verdun aufgenommen wurden. Querhaus und Apsis wurden Mitte des 12. Jh. erbaut, das Langhaus 1208 geweiht. Im 15. Jahrhundert kamen die Gewölbe dazu, weitere Umbauten folgten, im 19. Jahrhundert wurde restauriert, Joseph Anton Settegast schuf 1822 die Fresken. Innen kann man sich kaum sattsehen an den Kunstwerken. Ein Bronzekreuz von 1685, die farbig gefasste Kanzel aus dem Jahre 1625, die äußerst bedeutenden Grabdenkmäler für Erzbischof Kuno von Falkenstein (1388), Erzbischof Werner von Königstein (1418), sowie für Friedrich von Sachsenhausen und Sophie Schenk von Liebenstein und, im Seitenschiff, der Reliquienschrein der seligen Rizza.
Diese Kirche, in der deutsche Geschichte gemacht wurde, ist auch nach Kriegszerstörung, Wiederaufbau und neuerlicher gründlicher Restaurierung sehenswert.
Ein Kuriosum eigener Art steht vor der Kirche, der Brunnen, den der französische Präfekt Doazan 1812 zur Erinnerung an Napoleons Russlandfeldzug aufstellen ließ. Seit dem 1. Januar 1814 trägt er den Vermerk »Gesehen und genehmigt, Der russische Stadtkommandant von Koblenz«.
Durch den Garten des Pfarrhofes St. Kastor gelangt man zu dem Gebäude, dem das Deutsche Eck seinen Namen verdankt. 1216 erbaute der Deutsche Orden hier an einer Ecke der Stadtmauer seinen Sitz. Die Hallenkirche ist verschwunden, und auch der Rest der Anlage wurde nach weiteren Zerstörungen durch den 2. Weltkrieg nicht mehr wieder aufgebaut, mit Ausnahme des Komturssitzes, genannt Deutschherrenhaus, in dem sich heute das Museum Ludwig befindet. Der umgebende Blumenhof ist Schauplatz für sommerliche Theateraufführungen und Konzerte.