Abtei Rommersdorf
Im Stadtteil Heimbach-Weis in Neuwied findet man die ehemalige Abtei Rommersdorf, gegründet 1117, aber bereits 1125 wieder aufgegeben. Zehn Jahre später erfolgte die Neugründung durch belgische Prämonstratenser. 1541 bei einem Feuer schwer beschädigt, wurden ab 1698 die Klostergebäude erneuert. 1803 verließ der letzte Abt im Zuge der Säkularisation die Abtei, 1820 wurde sie versteigert und als Gut verpachtet. Seit 1976 bemüht sich die »Stiftung Abtei Rommersdorf« um die Erhaltung der Anlage.
Sehenswert sind zwei erhaltene Flügel des Kreuzganges, der mittelalterliche Fliesenboden im Kapitelsaal und die barocke Ausmalung der Refektorien. Von besonderer Bedeutung sind die hier stattfindenden Konzerte und Aufführungen.
Rommersdorf hat zwei Heilige und einen Weihbischof hervorgebracht. Dietrich von Rommersdorf, verstorben am 16. Dezember 1145, er war Prämonstratensermönch in Floreffe und leitete die Delegation, die auszog, um das Kloster zu übernehmen. 1135 wurde er hier Abt.
Elias von Rommersdorf, verstorben am 24. März 1201, leitete seit etwa 1197 das Kloster.
Wilhelm Arnold Günther, (1763, Koblenz bis 1843, Trier) legte seine Profess 1783 in Rommersdorf ab. 1787 wurde er in Trier zum Priester geweiht und kehrte im Folgejahr nach Rommersdorf zurück, wo er als Archivar und Bibliothekar arbeitete. Im Jahre 1794 verfasste er eine fundierte Geschichte der Abtei. Nach der Auflösung der Abtei wirkte er zunächst in Ehrenbreitstein, trat dann aber 1805 ins Departementsarchiv in Koblenz ein und wurde 1814 Archivar bei der Regierung in Koblenz. Seine »Topographische Geschichte der Stadt Coblenz von ihrem Entstehen bis zum Schluss des 18. Jahrhunderts« erschien 1813 im Druck. Von größter Bedeutung ist auch sein »Codex diplomaticus Rheno-Mosellanus«, ein Quellenwerk mit über 2000 Urkunden aus dem 8. bis zum 18. Jahrhundert. 1828 wurde er zum Domkapitular ernannt, 1834 zum Weihbischof in Trier, ab 1836 bis zu seinem Tod verwaltete er das Bistum als Kapitelsvikar.