Burg Sooneck
Burg Sooneck mit herrlichem Blick auf den Rhein
Burg Sooneck am Steilhang des Soonwaldes war mit Burg Reichenstein als Raubritternest bekannt. Unter dem Namen »Saneck« wurde sie wohl im 11. Jahrhundert erbaut, sie war mit Reichenstein im Besitz der Abtei Kornelimünster, weit weg, weit genug zumindest für die Vögte, auch hier ab 1213 die Ritter von Bolanden und ab 1241 Philipp von Hohenfels. Sie erhoben unrechtmäßige Rheinzölle und plünderten munter Vorbeiziehende aus. So wird auch Sooneck vom Rheinischen Städtebund 1254 geschleift, wieder aufgebaut und 1282 von Rudolf von Habsburg erobert und zerstört, der Vogt, ein Waldeck, geköpft.
Auch Sooneck ging nicht an die Pfalzgrafen, sondern 1344 an Mainz. 1349 erfolgte der Wiederaufbau, Lehensträger war wieder die Familie Waldeck. Nachdem im Jahre 1649 die von Waldecks ausstarben wurden die Herren von Breidbach-Bürresheim ihre Nachfolger.
Sie erweiterten die Anlage noch, bis auch sie ausstarben und die Burg Sooneck zu verfallen begann. 1689 niedergebrannt, verkaufte das Mainzer Domkapitel 1774 das Gelände an die Gemeinde Niederheimbach. 1834 kaufte Kronprinz Friedrich Wilhelm von Preußen die Ruine, gemeinsam mit seinen Brüdern Carl und Albrecht. Eine Jagdburg schwebte ihnen vor, aber erst 1842 begannen die Bauarbeiten. Unterbrochen von der Revolution 1848, Krankheit und Streit, wurde Sooneck erst unter dem späteren Kaiser Wilhelm I. 1862 fertig.
Somit ist sie eine der letzten von den Hohenzollern im 19. Jahrhundert wieder aufgebauten Rheinburgen. Genutzt jedoch wurde sie selten, bis sie 1918 in Staatsbesitz kam und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurde. Der Zweite Weltkrieg beraubte sie ihrer Einrichtung, diese wurde aber mustergültig ersetzt durch eine reichhaltige Sammlung an antikem Mobiliar, Gemälden, Stichen, Waffen und Rüstungen.
Ihre romantische, fast intime Atmosphäre und der herrliche Ausblick lohnen den Besuch, werden aber durch den Betrieb im benachbarten Steinbruch arg geschmälert.
Info Adresse
Burgverwaltung Sooneck
Tel. 06743/6064
Fax 06743/949258
http://www.burgen-rlp.de/index.php?id=sooneck