Burg Reichenstein
Das imposante Bauwerk der Burg Reichenstein
Oberhalb von Trechtingshausen auf einem vorspringenden Felsstück liegt die Burg Reichenstein, auch Falkenburg genannt. Diese riesige Burganlage ist ein gutes Beispiel für den, diesmal geldadeligen, Wiederaufbau, nicht gerade historisch exakt, aber imposant.
Im Mittelalter betrieben die Ritter auf Reichenstein und der nicht weit entfernten Burg Sooneck das Metier der Raubritterei. In den Urkunden des Klosters Kornelimünster wurde die wohl im 11. Jahrhundert errichtete Burg 1213 erstmals erwähnt. In diesem Jahr übernahm Gerhard von Rheinbod die Verwaltung der Burg und tat sich im Ausplündern und Morden hervor. Nach dessen Vertreibung 1214 wurde Philipp von Bolanden sein Nachfolger, nachdem er einen Schwur abgelegt hatte, in dem er der Räuberei entsagte.
Vorläufig kehrte Ruhe in der Burg Reichenstein ein. Doch schon 1241 nutzte Philipp von Hohenfels die Burg wieder in gleicher Weise. Um dem Raubrittertum endgültig ein Ende zu setzten, zerstörte ein Heer des Rheinischen Städtebundes 1253 das Anwesen, doch Philipp von Hohenfels baute es wieder auf, erweiterte die Burg sogar mit dickeren Verteidigungsmauern und weiteren Bauten und lebte weiter seiner Berufung. Auch der Verkauf der Burg an Mainz 1270 änderte nichts. Nach Philipps Tod 1277 wütete sein Sohn Dietrich von Hohenfels wenn möglich noch gewalttätiger und brutaler als sein Vater. Rudolf von Habsburg ließ in vierjähriger Belagerung die Raubritter aushungern und 1282 hinrichten, die Burgen Sooneck und Reichenstein zerstören. Neuer Besitzer wurde Pfalzgraf Ludwig der Strenge, dessen Söhne trotz Wiederaufbauverbots die beiden Burgen neu errichteten. 1344 wechselte Reichenstein in den Besitz des Erzbistums Mainz. Aber die Burg wurde militärisch uninteressant und nach dem Aussterben des Geschlechts von Reichenstein verfiel sie rasch.
1689 wurden die Reste von den Franzosen gesprengt. Der Torbau wurde 1834 von General von Barfus als Wohnung ausgebaut. 1899 erwarb der Baron Nikolaus Kirsch-Puricelli, Besitzer der Rheinböller Eisenhütte, die Burg und ließ sie vom Architekten Strebel großzügig wiederherstellen.
In der Burg befinden sich 1200 Jagdtrophäen aus 4 Kontinenten, Waffen, Rokoko- Porzellan, Möbel des 16.–19. Jahrhunderts und, man bedenke den Beruf der Burgherren, die größte Taken- und Ofenplatten-Sammlung in Rheinland- Pfalz. Die Burgkapelle enthält einen Altar aus dem 16. und eine Pieta des 15. Jahrhunderts. Darüber hinaus beherbergt die Burg ein Schlosshotel.
Info Adresse
Burg Reichenstein GmbH
Burgweg 24
55413 Trechtingshausen
Tel. +49 (0) 6721. 61 17
Fax. +49(0) 6721. 96 17 96
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