Burg Klopp
Burg Klopp beherbergt heute die Stadtverwaltung
Die mittelalterliche Burg Klopp ist das Wahrzeichen der Stadt Bingen. Das Erzstift Mainz besaß ein starkes, den Rhein übergreifendes Befestigungssystem, mit den Burgen Ehrenfels, Klopp und dem Mäuseturm, zur Sicherung seiner Position im unteren Rheingau.
Die Burg, welche auf der Höhe über Bingen liegt, wurde erst im Jahre 1282 von Drusenburg in Burg Klopp umbenannt. Die Drusenburg war einst als Überwachung der Wege nach Trier und Köln gebaut worden.
Der über 52 Meter tiefe Brunnen der Burg Klopp ist vermutlich römischen Ursprungs und auch der Bergfried wurde auf einem römischen Fundament errichtet.
Dem Gründer des Mainzer Doms, Erzbischof Willigis von Mainz wurde die Burg samt dem Rheingau von Kaiser Otto II. geschenkt. Sie wurde nun als Sitz von Burgmannen des Erzbischofs und später des Domkapitals genutzt. Allerdings ging die Burg nach dem Tode Willigis wieder in Reichsbesitz über.
Barbarossa, Kaiser Friedrich I., eroberte im Jahre 1165 Bingen und zerstörte die Stadt sowie die Burg Klopp, welche er total ausbrannte.
Im Jahre 1200 allerdings wurde die Burg schöner und wehrhafter wieder aufgebaut. Dann im Jahre 1230 kam es zu einer Belagerung der Burg Klopp durch die Bürger von Bingen, bei einem Aufstand gegen den Stadtrat und Vogt Rheinbod. Die Ritter von Rüdesheim, von Stromberg und die Grafen von Sponheim bewohnten nach dem Aussterben der Rheinbode als Burgmannen die Burg Klopp.
Der älteste Sohn König Rudolfs I. von Habsburg, Albrecht von Österreich, belagerte während des Zollkrieges, Anfang des 13. Jahrhunderts, die Stadt Bingen und die Burg Klopp. Nachdem die Burgbesatzung den Bürgern die letzten Lebensmittel geraubt hatte, schickten diese den Bürgermeister von Bingen auf die Burg um zu verhandeln, doch er wurde ermordet. Daraufhin stürmte Albrecht von Österreich die Burg und brannte sie nieder. Der Erzbischof musste dem Eroberer die Reste der Burg und der Stadt überlassen und erst unter Kaiser Heinrich VII. von Luxemburg erhielt das Erzbistum sein Eigentum zurück.
Im Jahre 1354 verpfändete das Erzbistum Burg und Stadt an Kuno von Falkenstein, der jedoch wenige Jahre später Erzbischof von Trier wurde, so dass Stadt und Burg wieder in den Mainzer bischöflichen Besitz wechselten.
Die Stadt Bingen und die Burg Klopp mussten schreckliche Ereignisse während des Dreißigjährigen Krieges erleben. Die Bevölkerung wurde zugrunde gerichtet, die Burg wurde mehrmals belagert, eingenommen und anschließend zerstört. Als im Jahre 1666 die Pest über Bingen einfiel, starb wieder ein großer Teil der Binger Bevölkerung. Im Jahre 1689 wurden die Burg und die Stadt Opfer des pfälzischen Erbfolgekrieges.
Nachdem sich Stadt und Burg einigermaßen wieder erholt hatten, wurden sie im Jahre 1711 durch die mainzische Besatzung, welche als Ziel hatte, eine Festsetzung der Gegner zu verhindern, dem Erdboden gleich gemacht. Der hessische Staat übernahm nach den Befreiungskriegen die Burg. Nach alten, historischen Plänen wurde die Burg zwischen 1875 und 1879 wieder aufgebaut und das Rathaus der Stadt Bingen in ihre Räume verlegt. Seit 1897 ist die Burg Klopp Sitz der Stadtverwaltung Bingen.
Info Adresse
Tourist Information Bingen
Rheinkai 21
55411 Bingen am Rhein
Tel.: (0 67 21) 184-200
Fax: (0 67 21) 184-214