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Urbar
Der Kneippkurort gehört zur Verbandsgemeinde Vallendar und ermöglicht Spaziergänge zum nahe, versteckt gelegenen Dorf Mallendar, zur Festung Ehrenbreitstein und durch das Mallendarer Bachtal mit einigen alten Wassermühlen.
Die erste schriftliche Erwähnung des auf der Rheinhöhe gelegenen Ortes Urbar ist im Zeitraum des Jahres 1246. Im Jahre 1274 wurde eine Siedlung urkundlich unter den Namen »Urbach« erwähnt.
Dann im Jahre 1406 unter Urbar und 1689 unter dem Namen Urbair. Bei der Entstehung des Namen Urbar wird ein Zusammenhang zwischen den Namen und dem gegenüber von Urbar in den Rhein mündenden Fluß Urbach gesehen.
1563 hatte Urbar noch 19 Häuser aufzuweisen, dann aber im Jahre 1684 nur noch 7 Feuerstellen. Die Ursache wird auf den Dreißigjährigen Krieg bezogen. Im Jahre 1798 wurde Urbar dem Kanton St. Goar infolge der französischen Revolution zugeteilt, später sogar für kurze Zeit dem Kaiserreich Frankreich zugesprochen. Die Zugehörigkeit zu Preußen fängt für Urbar mit dem Ende der napoleonischen Herrschaft an.
Der nicht weit entfernte Berg Besselich mit Kloster, Gut und Kapelle erzählt eine ganz eigene Geschichte: Der Sage nach unternahm die heilige Ursula, Tochter des englischen Königs, eine Wallfahrt nach Rom und wurde auf der Rückfahrt zusammen mit Gefolge und Gefährtinnen in Köln von herumziehenden Hunnen erschlagen. Zum Gedenken an die Märtyrerin fuhren im Jahre 500 nach Chr. König und Königin von Aquitanien mit ihren beiden Töchtern, einem Bischof und großem Gefolge den Rhein entlang in Richtung Köln. Als sie am 4. Mai 500 die Stelle des heutigen Urbars erreichten, sahen sie über Besselichs Kapelle ein feuriges Sternenkreuz, das sie zum Anlegen veranlasste.
Sie versammelten sich in der Kapelle, doch noch bevor die Messe beendet war, fiel ein Hunnenschwarm über die Pilger her und metzelte sie nieder. Ein Gemälde aus dem 16. Jahrhundert stellt die schaurige Szenerie dar.
Die Toten begrub man um die Kapelle herum, die für die folgenden Jahrhunderte Wallfahrtsort wurde.