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Oberwinter
Linksreinisch gegenüber von Bad Honnef und Rheinbreitbach und 2 km südlich von Rolandseck gelegen, befindet sich Oberwinter zwischen dem Rhein und den letzten Ausläufern der Eifelberge. Der Ort gehört zur drei Kilometer entfernten Stadt Remagen und besitzt einen Yachthafen für die Rheinschifffahrt sowie eine Werft.
Sehenswert ist die katholische Pfarrkirche St. Laurentius, die Fachwerkhäuser und das »Pfannkuchen Schiff« im Hafen.
Die erste Ernennung der St. Laurentius Kirche war 1131. Der älteste erhaltene Bauteil ist der spätgotische, polygonal gebrochene Chor mit eingezogenen Strebepfeilern und reichen Sterngewölbe. Das heutige Kirchenschiff wurde nach Plänen des Architekten Statz 1865/66 angebaut.
Der Name »Fritzeburg« geht auf Fritz Gütgemann zurück, dem das Haus Ende des 19. Jh. gehörte. Im Kern stammt der malerische Fachwerkbau aus dem 17. Jh.. Der Torbogen über der Gasse ist Teil der alten Ortsbefestigung.
»De ahl Pump«, die alte Pumpe von 1780, ist eines der Wahrzeichen von Oberwinter.
Das »Zettelmeiersche Haus«, vermutlich aus dem Jahr 1673, hat ein auf gezackten Streben vorgekragtes Obergeschoss. Vor der vermutlich ältesten, geteilten Haustüre von Oberwinter befindet sich zwischen Steinpfosten ein dreistufiges Treppchen.
Die evangelische Kirche und das alte Pfarrhaus wurden in den Jahren 1721/22 nach Plänen des Baumeisters Adam erbaut.
Der rechteckige Saalbau wurde nach reformierter Art äußerst einfach gehalten. An der Straße stand das ehemalige Pfarrhaus mit Inschrift im Rundbogen und einer Toreinfahrt. Diese bildeten den Zugang zur Kirche, da evangelische Gotteshäuser nicht direkt an einer Landstraße liegen durften.
Das alte Rathaus wurde 1841 als Schulgebäude anstelle des sogenannten Bürgerhauses gebaut. Nach dem Bau einer neuen Schule diente es von 1896 bis 1969 als Rathaus der Gemeinde Oberwinter.
Der drohende Abrisss des Hauses konnte 1988 durch die Gründung der Vereinigung Rathaus Oberwinter und Archiv e. V. verhindert werden. Spaziergänge, beispielsweise über den Leinpfad nach Remagen (45 Min.), oder über den Rheinhöhenweg (2 Std.) sowie rund um den Birgeler Kopf (1 Std.) mit schönem Ausblick, sind möglich.
Ein lohnenswerter Ausflug ist eine Wanderung nach Rolandseck mit Künstlerbahnhof und nach Rolandswerth, auf dem mehr als 100 m über dem Rhein das legendäre Efeu-umrankte Steinfenster »Rolandsbogen« steht. Es handelt sich hierbei um die Überreste einer um 1100 als Zollburg der Kölner Erzbischöfe errichteten Festung. Nachdem der »Rolandsbogen« 1840 einstürzte, wurde er durch Spenden der Bevölkerung restauriert.
Der Sage nach erbaute Ritter Roland die Burg für seine Braut Hildegund, die Tochter des Ritters vom Drachenfels. Von hier führt ein Wanderweg zu einem ehemaligen Vulkan, dem »Rodderberg«, der im gleichnamigen Naturschutzgebiet liegt, von dort aus bietet sich eine schöne Aussicht über das Rheintal und die Godesburg bis nach Bonn.