rheinaufwärts nach Hirzenach | rheinabwärts nach Bad Salzig |
Kestert
Kestert im Tal der Loreley ist eine typische Gemeinde in landschaftlich besonders reizvoller rebenlandschaft am Mittelrhein. Der Ort blickt auf eine über 1200jährige Geschichte zurück.
Sehenswert ist die alte Pfarrkirche und der 385 m hohe Aussichtspunkt Hindenburghöhe. Da hier Reben und Obst angebaut werden, sollte man im Frühjahr das Blütenmeer bewundern.
Kestert ist ein beliebtes Ausflugsziel und Ausgangspunkt um die vielen kulturellen und landschaftlichen Sehenswürdigkeiten des Rheintales, der Mosel und der Lahn zu erkunden. Um die nächste Rheinbiegung erreicht man Wellmich und somit die Burg Maus.
Von Kestert führen herrliche Wanderungen durch die Pulsbachklamm und zur Hindenbrughöhe, die höchste Erhebung direkt am Rhein.
Sportlich Aktive finden in unmittelbarer Nähe Tennisplätze, Freibäder, Hallenbäder oder Thermalbäder. Gepflegte Hotels, gemütliche Gasthäuser, Weinstube und Café laden ein zum Besuch.
Im Jahre 755 gelangte die Abtei Fulde durch eine Schenkung zu Grundbesitz, vor allem Weinberge, die »in Marcu Bodobigrinse ultra Rhenum ad Castrionis« gelegen waren.
Mit diesem lateinischen »ad Castrionis« wird Kestert erstmals urkundlich erwähnt.
Als »Kestene« wird der Ort wieder im Jahre 1110 erwähnt. Erzbischof Bruno von Trier schenkte damals dem Hospital in Koblenz vier Kesterter Weinberge. Wenig später, im Jahre 1149, hatte die Probstei Hirzenach den »curtis(Hof) Overkestre« erworben und damit seine rechtsrheinischen Güter wieder um einiges vermehren können.
Das 755 »marcu Bodobigrinse« genannte Gebiet, zu dem auch Kestert zählte, wurde lange als »Bopparder Reich« bezeichnet, da es keinem Territorium, sondern unmittelbar der Oberhoheit des Reiches unterstand. Doch am 29.09.1327 war es damit zu Ende.
Das »Bopparder Reich» mußte sich dem Trierer Kurfürsten unterwerfen, dessen Nachfolger bis 1803 die Landeshoheit besaßen.
Das alte Kestert Gotteshaus auf dem Kirchköppel soll aus den Steinen eines heidnischen Tempels erbaut gewesen sein und war einer Pfarrstelle wohl nicht würdig. 1437 fiel diese alte Kirche samt einigen Wohnhäusern einem Brand zum Opfer, worauf Erzbischof Rabanus zu der bewährten kirchlichen Finanzierungsmethode der Zeit griff und einen 40-tägigen Ablass zur Wiederherstellung der Kirche gewährte. So konnte sich die kleine Gemeinde Kestert 1498 bald eine neue Kirche mit einem Jodocusaltar und dem Hauptaltar vom hl. Sankt Georg erbauen. 1778/79 erbaute man die heutige St. Georg Kirche, die 1955/56 erweitert und unter Entfernung der barocken Ausstattung modernisiert wurde.