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Brey
Gegenüber Braubach, zwischen Rhens und Spay gelegen, war Brey schon zu Römerzeiten besiedelt. Die Anfänge der Besiedelung des Ortes reichen sogar bis in die Jungsteinzeit (ca. 3000 bis 1800 v. Chr.) zurück. Im Jahre 1898 wurden aus diesem Zeitabschnitt im Lehm der Ziegelei am Tauberbach eine Anzahl sogenannter Silexartefakte gefunden: Spitzen, Schaber, Klingen, Faustkeile aus Feuerstein und Behausteine. Bodenfunde und -denkmäler geben Zeugnis, dass die Römer auch in Brey stationiert waren. Am Tauberbach wird der Standort eines römischen Kastells vermutet. Ein bedeutsames Bodendenkmal aus der römischen Zeit ist in der »Talheck« heute noch erhalten. Es handelt sich um die römische Wasserleitung (aquadactus), die aus »Talheck« kommend über »Mäuer« der Siedlung zufloss. Der erhaltene Abschnitt in der »Talheck« ist in einer Tiefe von ca. 4,50 m durch Schieferstein gebrochen und führt heute noch Wasser.
Die älteste Urkunde stammt aus der christlichen Zeit, als im Jahre 821 Waltraud, die Witwe Adrians, dem Kloster Fulde u. a. Besitzung in Bruone (Brey) und Speyen (Spay) auf dem westlichen Rheinufer vermachte.
Eine Kapelle in Brey wurde erstmals im Jahre 1280 erwähnt. Die Brüder Gerhard und Gottfried von Eppenstein schenkten dem Kloster Mariaroth bei Waldesch ihren Hof und das Patronatsrecht samt Zehnten der Kapelle in Brey. Im Eppsteinschen Lehenverzeichnis wird dieses Besitztum als ein Lehen des Bischofs von Worms angegeben.
Wie die übrigen Gemeinden am linken Rheinufer wurden Brey 1792 von französischen Revolutionstruppen besetzt und Frankreich angegliedert. Seit 1815 war es preußisch.